Dr. Agnes Lengheimer – Fachärztin für Chirurgie

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Coloskopie – Darm­spiegelung

Was ist eine Coloskopie:

Bei der Darmspiegelung wird der gesamte Dickdarm vom After aus eingesehen bis zu der Stelle wo der Dünndarm in den Dickdarm einmündet. Dazu wird ein dünner biegsamer Schlauch, der mit einer Videooptik ausgestattet ist, über Ihren Anus eingeführt und bis zur sogenannten Bauhinschen Klappe (das ist der Übergang von Dünndarm zu Dickdarm) vorgeführt. Bei der Untersuchung ist es notwendig über unser Gerät Luft in den Darm zu blasen, sodass die Schleimhaut des Darmes genau untersucht werden kann. Das kann vorübergehend zu einem Druckgefühl, ähnlich wie bei Blähungen, führen.

Um diesen Effekt möglichst angenehm zu halten verwenden wir CO2 Gas anstelle von Raumluft, weil sich das CO2 Gas schneller und leichter wieder verflüchtigt. Das ist eine wissenschaftlich fundierte Methode, die ohne jegliche Nebenwirkungen den Komfort für den Patienten deutlich erhöht.

Die Coloskopie dient als Vorsorge-Untersuchung ab dem 50. Lebensjahr. Es können hierbei Polypen aufgefunden und gegebenenfalls gleich entfernt werden. Polypen sind Gewächse aus denen durch Zellumbau Krebs entstehen kann. Wenn man Polypen frühzeitig entfernt kann kein Krebs entstehen.

Wie häufig eine Coloskopie nach Polypenentfernung notwendig ist, ergibt sich aus der Anzahl der Polypen die entfernt wurden und einer speziellen Graduierung. Dem sogenannten „Grading“, das unter dem Mikroskop von unserem Pathologen festgestellt wird.

Durch Größe und Oberflächen-Struktur der Polypen kann aber auch schon während der Untersuchung eine Wahrscheinlichkeit der bösartigen Entartung angegeben werden. In solchen Fällen ist es notwendig diese Polypenentfernungen im Krankenhaus durchzuführen. Auch die entsprechenden Fachgesellschaften unterstützen diese Vorgehensweise.

In manchen Fällen muss die Coloskopie abgebrochen werden. Das ist der Fall, wenn durch starke Knickbildung im Darm oder durch Schlingenbildung ein Vorschub des Gerätes nicht möglich ist. Auch im Falle der Gefahr einer Verletzung der Darmwand oder bei Geräteaufbrauch bei besonders langem Darm muss die Untersuchung abgebrochen werden.

In unserer Ordination war das bisher nur in ca. 1 % der Fälle notwendig.

Wann sollte eine Coloskopie durchgeführt werden?
Welche Symptome können durch eine Darmspiegelung abgeklärt werden?

  • Als Vorsorgeuntersuchung spätestens ab 50 Jahren,  alle 7-10 Jahre
  • Bei Dickdarm-Krebs-Fällen in der Familie
  • Bei Blut im oder am Stuhl
  • Bei wechselndem Durchfall und Verstopfung
  • Unklaren Bauchschmerzen
  • Schleim am Stuhl
  • Blutarmut oder Eisenmangel
  • Unklarer Gewichtsverlust

Ablauf der Behandlung:

1. Vorgespräch

In einem Gespräch erkläre ich Ihnen gerne genau, wie die Untersuchung abläuft, welche Risiken und Gefahren es gibt und welche Medikamente Sie vor der Spiegelung absetzen sollten.

Wir klären die Notwendigkeit der Untersuchung und warum diese so wichtig ist.

Sie erhalten von uns Ihren Termin und die nötigen Informationsblätter. Meine Assistentinnen erklären Ihnen genau ,wie Sie sich auf die Darmspiegelung vorzubereiten haben, damit Ihr Darm optimal sauber ist.

2. Vorbereitung auf die Darmspiegelung

Darmreinigung

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Darmreinigung mit CitraFleet

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Darmreinigung mit Picoprep

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Darmreinigung mit Pleinvue

Ihr Darm muss zu dieser Untersuchung vollständig entleert sein.  Wenn Stuhlreste im Darm sind könnte man einen Polypen oder andere Veränderungen an der Schleimhaut übersehen.

Bitte versuchen Sie die Vorbereitung sehr genau zu machen. Sie erhalten von uns dazu alle notwendigen Informationen und Unterlagen.

Es ist nicht so wichtig welches Mittel Sie zur Darmvorbereitung bekommen. Wichtig ist,  dass Sie sich vor allem an die angegebenen Trinkmengen halten. Einen genauen Trinkplan erhalten Sie von uns für zu Hause. Gerne können Sie bei Unklarheiten auch noch telefonisch nachfragen.

Wir wissen, dass die Darmvorbereitung eine echte Bürde bei dieser Untersuchung ist.  Aber halten Sie sich vor Augen, dass die Darmspiegelung und damit auch die Vorbereitung in den allermeisten Fällen nur alle 7 – 10 Jahre durchgeführt werden muss.

Gerinnungshemmende Substanzen, wie Marcumar, Xarelto oder Efient sollten nach Rücksprache mit mir bzw. Ihren Internisten abgesetzt werden. Diabetiker werden gebeten die Dosierung ihrer Medikamente der langen Nüchternheit entsprechend mit Ihrem Hausarzt zu besprechen.

Falls Sie einen Rettungstransport zu meiner Ordination benötigen versuchen Sie diesen frühzeitig zu bestellen, damit Sie zeitgerecht ankommen.  Es ist vor allem für Sie als Patient stressig, wenn Sie lange auf die Rettung warten müssen und nicht pünktlich erscheinen können, wie Sie das gerne hätten.

Falls Sie Ihren Termin nicht wahrnehmen können informieren Sie uns bitte darüber auch am selben Tag. Wir können dann Ihren Termin wieder an jemanden vergeben der dringend auf seine Untersuchung wartet.

Wenn Sie uns gerne in unserem Umweltbewusstsein unterstützen möchten, bringen Sie bitte 2 große Bade-Handtücher zur Untersuchung mit. Wir sparen damit plastikbeschichtetes Einwegmaterial und schonen gemeinsam unsere Umwelt.

Um diese Untersuchung so angenehm und schmerzfrei wie möglich für Sie zu machen, bieten wir eine sanfte Endoskopie an. Mehr über die sanfte Coloskopie.

3. Nach der Darmspiegelung

Nach dieser Untersuchung sollte Ihre Begleitperson für Sie in unserem Aufwachraum anwesend sein.  Damit erhöhen wir Ihre Sicherheit nach einer eventuell durchgeführten Sedoanalgesie noch mehr. Bitte beachten Sie, dass Ihre Begleitperson schon da ist, wenn Ihre Untersuchung  fertig ist.

Wenn Sie eine Sedoanalgesie bekommen haben, dürfen Sie bis zu 24 Stunden danach nicht am Straßenverkehr teilnehmen (auch nicht als Radfahrer), keine schweren Maschinen bedienen und keine rechtlich bindenden Entscheidungen treffen.

Sie bekommen Ihren Befund gleich direkt nach der Untersuchung, ebenso Ihr Hausarzt, der den Befund über eine datenschutzsichere Internetverbindung erhält.
In einem kurzen Gespräch teile ich Ihnen die wichtigsten Ergebnisse mit. Auch dafür ist es notwendig, dass eine Begleitperson mithört, da sie eventuell noch nicht ganz aufnahmefähig sind.